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AutorenbildAndreas Nothing

#4 Unsere Bewusstheit verbindet uns mit dem gegenwärtigen Moment

Aktualisiert: 9. Juli

Unsere Bewusstheit ist wie die Sonne. Wie die Sonne, wenn sie auf Dinge strahlt - dann werden sie durch diese Kraft, durch dieses Licht verändert. Unsere Bewusstheit ist wie der heilende Strahl, der uns mit dem gegenwärtigen Moment verbindet, der uns über alle Grenzen hinausbringt.


Unsere Bewusstheit heilt. Sie lässt unseren Verstand ruhig werden. Sie lässt unseren Verstand entspannt werden. Sie lässt alle Bilder, alle Ziele, alle Wünsche, alle Vorstellungen fallen, die nicht zu uns gehören, und lässt alle Bilder, alle Ziele, alle Wünsche, alle Vorstellungen am Leben, die zu uns gehören. Hier gibt es keine Methode, hier gibt es keine Technik. Hier gibt es einfach nur immer wieder die Erinnerung, wer wir wirklich sind.


Unsere Bewusstheit, unsere Achtsamkeit, unsere Präsenz lässt uns fühlen, lässt uns spüren, lässt uns erkennen, dass wir eins sind mit dem Moment, dass wir von dem Moment nicht verschieden sind. Es ist diese göttliche Kraft, wenn wir sie einsetzen, die uns unsere wahre Natur, unsere wahre Essenz jede Sekunde näher bringt. Das Drama dieser Welt ist ein Drama der Unbewusstheit. Gäbe es keine Unbewusstheit, gäbe es kein Drama. Gäbe es kein psychologisches Leid, gäbe es keine schwere Geschichte.


Sobald wir den heilenden Strahl, die heilende Kraft unserer Bewusstheit einsetzen, werden wir ruhig, werden wir still und reflektieren im Scheinbaren Äußeren unsere eigene Göttlichkeit. In unserer Unbewusstheit sind wir in den Geschichten. In unserer Unbewusstheit sind wir im Drama. In unserer Unbewusstheit sind wir in der Trennung. Und solange wir in der Trennung leben, gibt es kein dauerhaftes Glücklichsein, gibt es kein entspanntes Glücklichsein, weil wir versuchen, die Dinge festzuhalten, zu kontrollieren, zu manipulieren, zu unterdrücken.



Unser Glücklichsein hat nichts mit den Erfahrungen zu tun. Unser Glücklichsein ist eine Perspektivenveränderung. Ein Perspektivenwechsel von der Unbewusstheit Richtung Bewusstheit. Damit meine ich nicht, dass wir in die Konzentration gehen. Damit meine ich nicht, dass wir in die Verkrampfung gehen. Ich meine einfach nur das bewusste Bemerken, das bewusste Registrieren, der sanfte Kontakt mit dem gegenwärtigen Moment. That's it. Wir fügen dem Moment mental nichts hinzu. Wir nehmen dem Moment mental nichts weg. Das ist die Zauberformel. Und so einfach es ist, so schwierig ist es am Anfang, aus unserer Unbewusstheit, aus unserer jahrzehntelangen Unbewusstheit auszutreten.


Entweder gleiten wir in die Konzentration. Das ist anstrengend, das ist zermürbend, das macht wenig Spaß. Oder wir verlieren sofort unsere Bewusstheit und gehen wieder in die Unbewusstheit. Aber die Macht der Wiederholung ist es, die uns klar macht, dass die Bewusstheit ganz mühelos ist, absichtslos. Dass sie die erste Funktion ist unserer wahren Natur. So einfach ist es.


Unsere Bewusstheit trennt die Spreu vom Weizen. Sie lässt uns weiten, wir fühlen uns leichter, wir fühlen uns befreiter. Wir sehen die Dinge plötzlich, wie sie wirklich sind. Nicht wie sie sein sollten, sondern wie sie wirklich sind. Wir werden eins mit dem Moment. Wir verbinden uns mit dem Leben. Wir spüren die Tiefe unseres Seins. Einfach nur, weil wir in uns eine Perspektivenveränderung vollzogen haben.


Ihr könnt es gerne ausprobieren. Ihr seid hier. Ihr hört die Stimme von mir. Ihr spürt, worauf ihr sitzt, worauf ihr liegt. Ihr spürt euren Körper, eure Atmung. Ihr spürt die Luft in eurem Raum, die vielleicht genauso warm, genauso heiß ist wie bei mir. Und alleine dieses Registrieren, alleine dieses Bemerken, ist bereits das, von dem ich spreche.


Wir gehen tief in den Moment hinein, ohne dass wir tief in den Moment hineingehen. Wir nehmen ihn einfach wahr, wie er ist. Ohne mental etwas hinzuzufügen. Ohne irgendetwas innerlich mit dem Moment zu machen. Wir sind uns einfach nur bewusst. Unsere Gedanken, unsere Gefühle, unsere Körperempfindungen. All das wird in unserer Bewusstheit ganz von selbst verändert. Ganz von selbst.


Weil wenn wir da sind, wenn wir präsent sind, wenn wir gegenwärtig sind, öffnet sich dieser Raum, dieser Seinsraum, der wir wirklich sind. Dann verstehen wir uns und weil wir uns verstehen, verstehen wir die Natur des Universums. Weil die Natur des Universums nicht verschieden von unserer eigenen Natur ist. Wir sind das Universum. Wir sind das, was ist. Wir sind dieser stille, stumme, zeitlose, unsichtbare Zeuge. Unsere Bewusstheit lässt die Identifikation los, dass wir dieser Schauspieler sind und lässt uns erfahren, dass wir die Unsterblichkeit sind, der unendliche Zeuge selbst sind.



Wir können noch so lange suchen. Wir können noch so viele Systeme, Methoden und Ideen in diese Welt gebären. Daran ist nichts falsch. Nur werden wir darin nicht das finden, was wir suchen. Wir werden im Spinnennetz der Dualität nicht das Non-duale finden. Wir werden in dem Lärm, in dem Unfrieden, in der Trennung nicht die Glückseligkeit finden. All das, was wir erleben, von der Früh bis am Abend, dient uns dazu, dass wir uns von dem, was wir erleben, disidentifizieren. Dass wir es genießen und uns verbinden, solange es hier ist, und es gehen lassen, wenn es gehen möchte.


Das ist der Raum des Friedens, das ist der Raum der Liebe, das ist der Raum der Bewusstheit. Die Verbindung mit dem, was ist, solange es hier ist. Das Einswerden mit dem, was ist, solange es hier ist. Und wenn es geht, weil es der Zeit unterliegt, dann darf es gehen. Aber wir sind nach wie vor hier als das unantastbare, unberührbare Bewusstsein. Es ist keine Raketenwissenschaft. Wir brauchen dafür kein Studium. Es unterliegt keiner Bedingung. Ganz egal, woher wir kommen. Ganz egal, wie schwer unsere Lebensumstände derzeit sind. Eines können wir immer tun. Wir können uns dem gewahr werden, wir können uns dem bewusst werden, was ist. Wir können uns unserer Angst bewusst werden, ohne dass wir vor ihr fliehen wollen, ohne sie unterdrücken zu wollen, ohne sie wegstoßen zu wollen. Wir brauchen uns ihrer einfach nur gewahr werden. That's it.


Das verändert die Angst. Das verändert die Trennung. Und das verändert den Bewusstseinsraum. Das öffnet den Bewusstseinsraum. Es ist genau die Glücksformel, dass wir mit dem, was wir erfahren, innerlich nichts tun. Dass wir uns dem einfach nur bewusst sind. Unser Verstand sagt, was soll das großartig ändern? Die Probleme gehen weiter. Die Erfahrungen, die Umstände gehen weiter. Nein, nicht auf diese Art und Weise. Alleine, dass wir uns dem bewusst sind, was in uns ist, verändern wir den Lebensfilm. Verändern wir unser Denken. Verändern wir unsere Gefühlswelt. Verändern wir unsere Handlungen. Und weil wir unser Gedankengut verändern, unsere Gefühlswelt verändern, verändern sich unsere Handlungen. Und dadurch verändert sich der Lebensfilm.



Wenn wir weiterhin in einem unruhigen, störenden, chaotischen, meine Geist, Verstand zu Hause sind, geht dieses Hamsterrad ganz genau so weiter. Wie sollten wir unsere Gedanken verändern, wenn wir uns ihrer nicht einmal bewusst sind? Wie sollten sich unsere Gefühle verändern, wenn wir nicht einmal bereit sind, ihnen ins Gesicht zu sehen? Wie sollten wir unsere Handlungen erforschen, unsere Taten erforschen können, wenn wir uns ihrer nicht gewahr sind? Und ich spreche jetzt gar nicht vom Erwachen. Ich spreche einfach nur von Mensch zu Mensch. Ohne Bewusstheit gibt es keine Veränderung. Und die Bewusstheit lässt alle Ebenen, alle Bereiche neu gedeihen.


Unser Nervensystem wird ruhig, entspannt sich. Wir fühlen uns sicher, wir fühlen uns stabil. Wir bemerken, es ist der heilende Strahl, die heilende Kraft, das göttliche Licht, das etwas Unerklärliches offenbart. Eine tiefe, tiefe, tiefe Einswerdung mit dem Leben. Und da spreche ich noch nicht vom Erwachen. Selbst als Ich, selbst als Mensch, wenn wir noch als Ich da sind, philosophisch. Wenn wir uns noch getrennt fühlen, selbst dann spüren wir eine Tiefe, eine Stabilität.


Und wenn wir es immer wieder tun, immer wieder tun, immer wieder tun, uns immer wieder ausrichten auf uns selbst, auf unsere Präsenz, dann ist es unvermeidbar, dass wir uns immer mehr als der Bewusstseinsraum selbst erkennen. Es ist nur Geduld und die Macht der Wiederholung. Mehr ist es nicht. In diesem Seinsraum, der sich öffnet, steigt ein neues Leben empor, steigen neue Gedanken empor, neue Ideen, die zu uns gehören. Wir bekommen Kraft, wir fühlen Liebe, wir fühlen Frieden, wir fühlen die Stille unseres Seins, weil wir aus dem Strom der Menschheit ausgestiegen sind. Weil wir aus dem Strom der Zeit ausgestiegen sind. Weil wir aus dem Strom der scheinbaren Dualität ausgestiegen sind.


Weil wir uns nicht mehr einreden lassen, dass das Leben schwer ist, dass das Leben eine Plage ist, dass das Leben gegen uns ist, sondern weil wir erkennen, das Leben ist nicht nur für uns da, das Leben ist wegen uns da. Ohne uns als das Bewusstsein gäbe es das Leben nicht. Ohne uns als das Bewusstsein gäbe es die Erfahrung nicht. Ohne uns als Bewusstsein gäbe es das große Ganze nicht. Es ist nicht nur für uns da, sondern es ist wegen uns da. Und das sind keine narzisstischen Züge von mir, das ist die ultimative Wahrheit, wenn wir bereit sind, uns mit dem gegenwärtigen Moment immer wieder zu verbinden.



Das ist die Ganzheit, das ist die Heilung, nicht nur auf transzendentaler Ebene, sondern auch auf Zellebene, auf körperlicher Ebene. Die Lösung ist immer da, jede Sekunde. Wir warten auf uns selbst, jede Sekunde, unendlich lange, unendlich lange. Wir haben Zeit, wir haben unendlich Zeit, weil uns die Zeit nicht erwischen kann, weil uns die Zeit nichts anhaben kann, weil wir vor der Zeit da sind, weil die Zeit ein Produkt unseres Denkens ist. Und wir sind auch vor unserem Denken da. Das Denken ist wegen uns da, die Zeit ist wegen uns da, die Welt und das Universum und die Angst und die Freude sind wegen uns hier. Und all das erkennen wir in diesem simplen Akt unserer Gegenwärtigkeit.


Nicht gleich, aber wenn wir es immer wieder tun, dann wird es immer klarer, von dem alle Weisen immer wieder gesprochen haben: Wer wir wirklich sind. Dass nicht wir in dem Universum sind, sondern dass das Universum in uns ist. Dass nicht wir in der Welt sind, sondern die Welt in uns ist. Dass nicht wir in der Zeit sind, sondern die Zeit in uns ist. Dass wir nicht in diesem Körper sind, sondern der Körper in uns ist. Es ist immer 180 Grad anders. Und erst dann, erst wenn wir das tief erfahren, erst dann ist die Suche finito, erst dann ist die Vollkommenheit da, erst dann ist die Befriedigung da, erst dann ist die Sattheit da.

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