#17 Das Ende des hypnotischen Traums der Trennung
- Andreas Nothing
- 3. Juli
- 3 Min. Lesezeit
Ist es wirklich Glück – oder etwas Tieferes?
War es Glück? Oder ist das, was wir wirklich suchen, nicht etwas, das kommt und geht – sondern etwas, das immer da ist?
Denn das Glück, das auftaucht und wieder verschwindet, ist an Zeit gebunden. Es gehört zur Welt der Gegensätze, zur menschlichen Erfahrung. Doch was wir im Innersten wirklich suchen, ist nicht vergänglich. Es ist unbewegt, unberührt von Zeit, frei von Veränderung. Es ist das, was wir tief in uns erkennen, weil es unsere wahre Natur ist.
Das, was wir wirklich sind, kann man nicht sehen, nicht anfassen, nicht mit den Sinnen begreifen – und schon gar nicht mit dem Verstand verstehen. Es ist formlos, still, zeitlos. Und doch ist es das, was in jedem Moment gegenwärtig ist – als Sein, als Bewusstsein, als Realität selbst. Wie wir es nennen, spielt keine Rolle. Es ist das Eine, das Frieden, Liebe und Ganzheit in sich trägt – ohne Bedingungen, ohne Abhängigkeit. Die gute Nachricht: Wir sind es bereits.
Wir sind das Bewusstsein, das sich selbst erkennt. Der Frieden, der sich selbst nicht braucht. Die Liebe, die nicht abhängig ist. Die Quelle allen Seins.
Und doch fragt der Verstand: „Wo ist das Glück? Ich habe Schmerzen. Ich bin traurig. Ich fühle mich schuldig. Mein Leben funktioniert nicht.“ All das sind Gedanken – Gedanken in Zeit und Raum. Doch wir sind die, die diesen Moment einfärben – mit Angst oder mit Vertrauen, mit Enge oder mit Weite.
Unser Glaube an Gedanken erschafft Stimmungen, Emotionen, Handlungen. Wenn wir ihnen glauben, geben wir ihnen Macht. Wenn wir sie nur beobachten, sehen wir: Gedanken sind nicht die Wahrheit. Allein das bewusste Wahrnehmen verändert unsere Reaktion – und damit den Moment selbst.

Der gegenwärtige Moment ist unser eigentlicher Zustand – unser „Ich bin“. Wir sind nicht unsere Gedanken. Wir sind das stille Bewusstsein, das Gedanken kommen und gehen sieht. Daraus entsteht Freiheit: Die Freiheit, das Leben neu zu färben. Nicht mit Kontrolle, nicht mit Widerstand – sondern mit einer offenen, neutralen Präsenz.
Denn das, was wir suchen, ist genau das, was jetzt ist – selbst wenn Angst, Trauer oder Schmerz da sind. Es ist Bewusstsein als Schmerz. Bewusstsein als Angst. Doch in all dem gibt es kein getrenntes Ich. Keine Person. Nur ein energetisches Feld. Kein Innen, kein Außen. Kein Ich, kein Du. Nur reines Sein.
Alles, was erscheint, geschieht in uns – nicht getrennt von uns. Wir sind der gegenwärtige Moment. Er ist Projektion unseres Bewusstseins. Und dieses Bewusstsein ist das Göttliche, das Absolute – das, was sich als all das zeigt.
Nur unser Glaube an Gedanken kämpft mit dem, was ist. Gedanken sagen: „Es sollte anders sein.“ Doch das ist bereits Trennung. Schon das ist Leiden.
Wenn wir aufhören, etwas zu wollen, zu kontrollieren, festzuhalten oder zu vermeiden – wenn wir einfach nur da sind – offen, gegenwärtig, lauschend – dann erkennen wir: Das, was ist, ist Gott. Es ist Vollkommenheit selbst, jenseits aller Formen.
Diese Wahrheit kann nicht gedacht, nur erkannt werden – in tiefer stiller Präsenz. In reiner Wahrnehmung. Wir müssen nichts wegmachen. Nichts loswerden. Angst, Schmerz, Trauer – sie sind keine Fehler. Sie sind Hinweise. Erinnerungen. Sie zeigen uns, wo wir anhaften, wo wir nicht mehr verbunden sind mit unserer Quelle.
In Wahrheit gibt es nichts zu tun. Nichts zu erreichen. Wir sind bereits. Wir sind das, was allem zugrunde liegt. Und wir spielen für eine Zeitlang das Spiel des Menschseins – in der Form, im Traum. Aber wir müssen uns nicht verlieren. Wir können träumen – und zugleich wissen, dass wir träumen.
Die tiefe Erkenntnis: In uns gibt es keinen Jemand. Keine feste Identität. Keine Trennung. Wir sind das Leben selbst, das sich als Leben erkennt. Und in dieser Erkenntnis endet der Kampf. Der Knoten des „Ichs“ löst sich. Was bleibt, ist Offenheit. Weite. Unendlicher Frieden.
Wir leben weiter – als Mensch, in dieser Welt. Aber aus einer anderen Perspektive: Aus der Einheit, aus der Stille, aus dem Ganzen heraus. Das ist Heimkehr. Das ist Erwachen. Das ist Freiheit.




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