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AutorenbildAndreas Nothing

#2 Unser Herz ist ein Seismograph


Unser Herz funktioniert wie ein Seismograph. Es schickt uns instant, live, wo wir in Bezug auf unsere Wahrheit stehen. In der nächsten Millisekunde schickt unser wahres Wesen sich selbst Angst, Sorgen, Trauer, Einsamkeit oder Freude, Entspannung und Harmonie. Wir sind die höchste Intelligenz. Wir, als die Quelle des Lebens, sind die höchste Intelligenz.


Und wir funktionieren wie ein Seismograph und schicken uns selbst Energie, Gedanken, Gefühle, wo wir in Bezug auf uns selbst stehen. Ob wir weiterhin in der Lüge und der Täuschung des "Ich's" verweilen, obwohl wir das große Ganze sind, oder ob wir diese Lüge, diese Täuschung, diese Geschichte, ein "Ich-zu-sein", fallen lassen und bei uns selbst angelangt sind.


Das funktioniert instant. In der nächsten Millisekunde wissen wir, wo wir stehen, wo wir zu Hause sind. So intelligent sind wir. So vollkommen und perfekt sind wir. Unsere schmerzhaften Emotionen sind kein Fehler der Existenz, sind kein Fehler des Lebens, sollen nicht weggemacht werden, wegmeditiert werden. Sie müssen nicht überwunden werden, sie müssen verstanden werden. Sie müssen verstanden werden, weshalb sie hier sind und welche Botschaften sie implizieren. Jedes schmerzhafte Gefühl, egal wie wir es nennen, ist, ich sage es immer wieder, eine Liebesbotschaft an uns selbst. Um uns wieder heimzubringen, um wieder heimzukehren, um in die Verantwortung unserer Göttlichkeit zurückzufinden und zu wissen und zu spüren, wer wir wirklich sind.



Solange wir in der Vorstellung zu Hause sind, dieser Körper zu sein und ein "Ich" zu sein, ein getrenntes Individuum zu sein, werden wir uns selbst immer wieder Emotionen, die sehr potent sein können, die sehr kraftvoll sein können, schicken. Ich sage, es wird nicht aufhören und es darf und soll nicht aufhören, weil es ein Ruf ist, ein Liebesruf ist, ein Schrei nach Liebe wieder zurückzukommen, wieder zu uns selbst nachhause zu kommen.


Wir können aber nur zurückkommen, wenn wir unser Menschsein, wenn wir unsere Gedanken, unsere Emotionen, unsere Empfindungen, unsere Beziehungen mit in diesen Prozess hineinnehmen. Es reicht nicht aus, wenn wir gleich zurückkommen in unser Sein und unser Menschsein ausklammern, unser Menschsein verneinen, unser Menschsein leugnen. Das ist Bypassing, egal ob spirituelles Bypassing oder weltliches Bypassing. Es ist Bypassing - und es funktioniert nicht dauerhaft. Es macht nicht heil, es macht nicht ganz, es macht nicht gesund, es macht nicht befriedigend. Wir dürfen bei unserem Menschsein anfangen, bei unseren Gedanken, bei unseren Gefühlen.


Was fühlen wir? Wie fühlt es sich an? Weshalb ist Angst hier, wenn ich schon in der Früh aufwache? Laufen meine Beziehungen rund? Fühle ich mich in meinem Berufsleben wohl? Warum mache ich dies, warum mache ich das? Warum bin ich in einem Abhängigkeitsverhältnis? Warum glaube ich, aus diesem Abhängigkeitsverhältnis nicht rauskommen zu können? Was steckt dahinter? Welche Überzeugung steckt dahinter? Welches Gefühl, das ich nicht fühlen möchte, steckt dahinter?



Dort dürfen wir anfangen. Dort dürfen wir uns selbst abholen. Und wenn wir ehrlich zu uns sind, wenn wir uns nicht leugnen, uns nicht verleugnen und zumindest einmal ehrlich zu uns sind, was wir gerne hätten, was wir fühlen, was wir spüren, was uns unser Herz mitteilt, wenn wir ehrlich zu uns sind, beginnt bereits nicht nur die Heilung auf menschlicher Ebene, auf Zellebene, in unserem Nervensystem, sondern wir gehen energetisch direkt zurück zu uns. Und dann spüren wir, dass wir so viel mehr sind, so viel mehr sind als dieser Körper, als dieses Menschsein. Dass wir die Ewigkeit sind, die Unendlichkeit sind, die Vollkommenheit sind, die Zeitlosigkeit sind, worin dieses wunderbare Menschsein stattfindet, worin diese wunderbare Welt stattfindet, worin dieser Traum des Universums stattfindet.


Meine Empfehlung ist, dass wir genau dort anfangen, wo es wehtut, wo es schmerzt, wo es Reibung gibt, wo es holprig ist. Genau dort ist die Einladung an uns selbst, dass wir dorthin schauen, dass wir dorthin fühlen, dass wir dorthin spüren, dass wir diesen Schmerz nicht verleugnen, dass wir uns damit verbinden, dass wir uns damit ehrlich verbinden. Und dann löst sich immer mehr das Gefühl der Trennung auf. Dann löst sich immer mehr das Gefühl auf, ein Besitzer dieses Schmerzes zu sein, ein Besitzer dieses Körpers zu sein, ein Besitzer dieser Welt zu sein. Der Besitzer, das "Ich", die Separation, löst sich durch den ehrlichen Kontakt mit dem gegenwärtigen Moment immer mehr auf. Und dann geschieht dieser Shift von ich bin ein getrenntes Individuum zurück ins Erkennen, das Individuum ist in mir, ich bin das große Ganze. Das ist es, wie wir wieder heimkehren, wie wir dauerhaft heimkehren. Und erst dann beginnt unser wahres Menschsein. Erst dann trauen wir uns zu sagen, was wir sagen wollen. Erst dann trauen wir uns, zu unseren Ängsten zu stehen, zu unseren Schwächen zu stehen, zu unseren Stärken zu stehen. Weil das "Ich" weg ist. Weil die Trennung weg ist. Weil die Abhängigkeit weg ist. Solange wir nicht in die Tiefe unseres Seins zurückkehren, leben wir weiterhin den Traum der Lüge.

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